Hier finden Sie Informationen zu den wichtigsten Fragen
Ein Starkregenereignis zeichnet sich dadurch aus, dass innerhalb kurzer Zeit große Regenmengen auf ein vergleichsweise kleines Gebiet fallen. Dabei kann es zu überfluteten Straßen, Grundstücken sowie vollgelaufenen Kellern oder Tiefgaragen kommen. Besonders bei versiegelten Flächen und geringerer Versickerungsfähigkeit kann das Wasser nicht schnell genug abfließen — die Folgen machen sich lokal stark bemerkbar.
Starkregen tritt häufig in den wärmeren Monaten auf. Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen; trifft sie auf kühlere Luft oder bestimmte Wetterlagen, kann sich diese Feuchtigkeit plötzlich in Form von heftigem Regen entladen — und zwar sehr lokal, teils nur für wenige Straßen oder Ortsteile.
Vorhersagen für Starkregen sind nur eingeschränkt möglich. Zwar lassen sich Wetterlagen erkennen, die ein erhöhtes Risiko bergen, aber wo genau und wann ein Starkregen niederschlägt, ist häufig schwer einzuschätzen. Deshalb kann in einem Stadtteil starker Regen fallen, während wenige Kilometer entfernt kaum etwas von dem Unwetter spürbar ist.
Ja. Mit dem Klimawandel steigt die Wahrscheinlichkeit für extreme Niederschlagsereignisse — die länger andauern oder intensiver ausfallen können. Damit steigt auch das Risiko für Überflutungen, gerade in stark besiedelten oder dicht bebauten Gebieten.
Ein klassisches Hochwasser entsteht meist durch überlaufende Gewässer — nach langanhaltendem oder starkem Regen, Schneeschmelze oder anderen Faktoren. Die überschwemmten Gebiete sind dabei häufig entlang von Flüssen oder Bächen. Beim Starkregen dagegen kann nahezu jeder Ort betroffen sein: Das Wasser fällt lokal, verteilt sich meist in kurzer Zeit und kann plötzlich in Straßen, Gärten oder Häuser eindringen — unabhängig von der Nähe zu Gewässern.
- Überflutungen von Straßen, Höfen, Gärten und öffentlichem Raum
- Eindringen von Wasser in Keller, Souterrain, Tiefgaragen oder tiefliegende Räume
- Gefahr von Rückstau in privaten Entwässerungssystemen — Wasser kann durch Bodenabläufe, Toiletten oder Kellerfenster eindringen
- Schäden an Gebäudesubstanz, Hausrat, Lagerräumen oder technischen Anlagen (z.B. bei Heizungsanlagen, Elektrogeräten, Maschinen)
- Gefahr durch ansteigendes Wasser in angrenzenden Gewässern
Besonders riskant sind Grundstücke und Gebäude, die:
- in Geländevertiefungen oder Geländesenkungen liegen
- an Hängen oder abschüssigen Straßen bzw. Zufahrten befinden
- auf Bodenversiegelung (z. B. Pflasterung, befestigte Zufahrten, Auffahrten) mit stark eingeschränkter Versickerung setzen
- tiefliegende oder unterirdische Räume haben — Keller, Tiefgaragen, Souterrain, Lichtschächte, ebenerdige Zugänge oder Zufahrten
Ein funktionierendes Kanal- und Entwässerungssystem kann Starkregen nicht immer vollständig abfangen — gerade bei sehr starken oder lokal begrenzten Ereignissen. Eine Vergrößerung des öffentlichen Kanalisationssystems ist angesichts der plötzlich auftretenden großen Mengen an Starkregen weder sinnvoll noch wirtschaftlich und zudem praktisch nur schwer umsetzbar.
Viele Schutzmaßnahmen liegen daher in der Verantwortung der Grundstücks- und Hauseigentümer. Eine gute Eigenvorsorge kann erheblich dazu beitragen, Schäden zu vermeiden oder zu begrenzen.
Folgende Maßnahmen sind empfehlenswert:
- Überprüfen Sie, ob Ihr Grundstück in einer Geländeabsenkung, an einer Hanglage oder unterhalb einer abschüssigen Straße liegt
- Achten Sie darauf, ob Zufahrten, Hofeinfahrten oder Wege ein Gefälle zum Haus hin aufweisen
- Prüfen Sie, ob Wasser von Straßen oder Nachbargrundstücken auf Ihr Grundstück gelangen kann
- Untersuchen Sie, ob Keller, Lichtschächte, Tiefgaragen oder ebenerdige Zugänge vorhanden sind, durch die Wasser eindringen könnte
- Stellen Sie sicher, dass Bodenabläufe, Toiletten oder andere Entwässerungseinrichtungen unterhalb einer Rückstauebene liegen und – falls vorhanden – eine Rückstausicherung vorhanden und funktionsfähig ist
- Überlegen Sie, ob schwellenartige Aufkantungen, Schutzwände, druckwasserdichte Türen bzw. Fenster, Abdichtungen oder andere bauliche Maßnahmen sinnvoll sind
Je mehr dieser Fragen mit „Ja“ beantwortet werden können, desto größer ist das Risiko bei einem Starkregenereignis.
Die Stadt und der Kommunalbetrieb können durch eine vorausschauende Entwässerungsplanung, Rückhalteflächen, gut dimensionierte Kanalnetze und angepasste Bauleitplanung zur Risikoverminderung beitragen. Dennoch: Bei extremen oder ungewöhnlichen Regenmengen reicht das nicht immer aus. Deshalb ist eine Kombination aus kommunalen Maßnahmen und privater Vorsorge der sinnvollste Weg.
Wenn Sie unsicher sind, ob ihr Grundstück oder Gebäude gefährdet sein könnte, holen Sie sich Beratung — z. B. bei der Stadtverwaltung, dem Kommunalbetrieb oder einem Fachbetrieb aus dem Bereich Entwässerung / Gebäudeschutz. Eine frühzeitige Einschätzung und Planung schützt Ihr Eigentum und trägt zum Schutz der gesamten Stadt bei.
Diese FAQs basieren in einigen Inhalten auf den FAQs der Stadtentwässerungsbetriebe Köln und der Stadt Paderborn.
