Während auf Bundesebene neue Milliardenprogramme mit zusätzlicher Neuverschuldung beschlossen werden, setzt die Wallfahrtsstadt Werl konsequent ihren Weg in die entgegengesetzte Richtung fort: Aus eigener Finanzkraft hat die Stadt im ersten Quartal 2025 einen weiteren Schritt in Richtung Schuldenabbau getan und Kassenkredite in Höhe von rund 16 Millionen Euro vollständig zurückgezahlt.
„Das ist eine erfreuliche Entwicklung, auf die wir als Stadtgesellschaft stolz sein können. Sie ist ein Gemeinschaftswerk von Bürgerschaft, Rat und Verwaltung“, erklärt Stadtkämmerin Alexandra Kleine. „Wir haben in den vergangenen Jahren solide gewirtschaftet, nachhaltig konsolidiert und können nun die Früchte dieser Arbeit ernten. Allein durch den gezielten Schuldenabbau können wir in 2025 Zinsausgaben in Höhe von über 342.000 Euro vermeiden.“
Rückblick: Der Bestand an Kassenkrediten, der im Jahr 2012 noch bei rund 75 Millionen Euro lag, wurde in den letzten Jahren kontinuierlich reduziert. Aktuell stehen nur noch rund 11 Millionen Euro in den Büchern – ein absoluter Tiefstand seit Jahren.
Bürgermeister Torben Höbrink betont: „Werl ist finanziell voll handlungsfähig und beweist, dass solide Haushaltspolitik auch in herausfordernden Zeiten möglich ist. Wir bauen Verbindlichkeiten ab – und schaffen damit neue Handlungsspielräume für kommende Generationen.“
Die laufenden Entwicklungen auf Landes- und Bundesebene, insbesondere im Zusammenhang mit der geplanten Altschuldenregelung, beobachtet die Stadt aufmerksam. Ob und in welcher Form Werl von einer möglichen Beteiligung an einer landesseitigen Schuldenübernahme profitieren könnte, ist derzeit offen. Die Chancen für eine Beteiligung der Stadt werden allerdings von der Stadtverwaltung als eher gering eingestuft. Hintergrund: Werl befindet sich anders als insbesondere viele Kommunen im Ruhrgebiet nicht in der finanziellen Vergeblichkeitsfalle, wo es trotz eigener Anstrengungen keine Aussicht auf nachhaltige Verbesserungen gibt. Außerdem: „Wir sind weiterhin bestrebt, aus eigener Kraft weiter vorankommen, Kassenkredite abzubauen, die Infrastruktur zu stärken und Stadtentwicklungsprojekte voranzutreiben. Dabei helfen derzeit auch die von Bund und Land aufgelegten Förderprogramme “, so Stadtkämmerin Alexandra Kleine abschließend.