Sönnern

Der Ortsteil Sönnern hat 856 Einwohner und ist flächenmäßig (3,75 Quadratkilometer) ein recht kleiner Teil Werls. Die Geschichte dieses Ortes hingegen ist weder klein, noch unbedeutsam.

Sönnern lässt 1232 erstmalig von sich hören. Ritter "Alberto de Sunhere" war Angehöriger des Dienstadels des Grafen von Arnsberg und trug Sönnern somit schon in seinem Namen.

Das Gebiet des Dorfes Sönnern lag nordwestlich des Salzbaches und gehörte dem Hoheitsbereich "Westfalen" an. Der Graf von der Mark und auch der Erzbischof von Köln waren äußerst interessiert an Sönnern. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts lösten offene territoriale Grenzfragen in den Gebieten Werl, Hilbeck und Sönnern einen Kampf um diese Ländereien aus. Erst im "Rezeß von Sönnern" wurde dieser Streit beigelegt. Sönnern kam landesrechtlich endgültig zur Grafschaft Mark. Aber: Die Einwohner Sönnerns gehörten weiterhin der kölnischen Pfarrei Büderichs an. So zählten sie nach der Reformation zu den wenigen Katholiken in der Grafschaft Mark.

Ab 1545 entwickelte sich das Gericht Sönnern, es war ein Hofes- oder Bauerngericht mit einem Kuriosum. Teile des Gerichtes Sönnern wurden fortan dem kurkölnischen Amt Werl zugesprochen. Dies zog Streitigkeiten zwischen den Sönneranern und Werlern nach sich, bei denen es nicht nur bei Wortgefechten blieb. Jagdverletzungen, Hundestreite und Grenzstreitigkeiten gehörten zur Tagesordnung. Sogar Massenschlägereien mit Toten waren nicht selten.

Weit schlimmer jedoch waren die Drangsale, die die Bauern im Dreißigjährigen, wie auch im Siebenjährigen Krieg (1756 - 1763) zu erleiden hatten.

1582 bestand Sönnern aus 22 Höfen und Kotten und hatte ab 1682 eine eigene Schule im Dorf. Bis 1850 stieg die Zahl der Gebäude auf 51 Wohnhäuser, 45 Ställe und Scheunen, ein Schulhaus und zwei öffentliche Gebäude. An Vieh hatten die Bauern Sönnerns 73 Pferde, 181  Rinder, 46 Ziegen und 130 Schweine. Bis zum Zeitpunkt der Eingliederung in die Stadt Werl am 1. Juli 1969 stieg die Einwohnerzahl auf 571 Menschen. Die Gemeindefläche beträgt derzeit 375 Hektar.

Die Sönneraner werden seit Urzeiten auch "Türken" genannt. Die Straße "Zum Türkenplatz" und der Beiname "Türkenhalle" unterstreichen das.
Für das im Laufe der Geschichte "abgelegene" Dorf Sönnern lässt sich die Bezeichnung "Türkei" bis in die zweite Hälfte des vorherigen Jahrhunderts und auch heute noch scherzhaft nachweisen, so der ehemalige Stadtarchivar Deisting. Er hat Sönnern historisch aufgearbeitet.

Ortsvorsteher

Wilhelm-Bernhard Sudhoff
Brandsunner Weg 16
59457 Werl-Sönnern
Telefon: 02922 84543
mobil: 0160 90384123
E-Mail: willi.b.sudhoff@web.de

Weitere Informationen finden Sie auch unter www.soennern.de